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„Was mir hilft: Die Erinnerung daran, dass alles außer Gesundheit und Liebe eher unwichtig ist und ich an einem deutlich härteren Ort in der Welt leben könnte. Und Marzipan!“

Peter Wittkamp, Peter Wittkamp Autor, Gagschreiber

Hier ist der Fragebogen, so wie Peter Wittkamp ihn vermutlich ausfüllen würde – mit seinem typischen Humor und einer Mischung aus Ehrlichkeit und Selbstironie.

Antworten von ChatGPT.
Anmerkungen von Peter Wittkamp.

 

Wie sieht ein normaler oder idealer Arbeitstag für dich aus, was für einen Rhythmus hast du? Hast du feste Arbeitszeiten oder sehr unterschiedliche?
Mein idealer Arbeitstag beginnt früh. Also theoretisch. Praktisch fängt er meistens dann an, wenn ich mit Koffein und ein bisschen Selbsthass die Snooze-Taste besiegt habe. Danach arbeite ich ziemlich strukturiert – mal kreativ, mal mit Excel-Tabellen (ja, Kreative dürfen das auch). Feste Arbeitszeiten habe ich nicht, aber mein Laptop und ich haben eine sehr enge Beziehung, die oft bis in die Nacht geht.

Da stimmt nicht. Ich arbeite selten nachts und habe zwar keine ganz starren Strukturen, aber schon Strukturen. Selbsthass aber auf jeden Fall vorhanden.

 

Kannst du sagen, wie viele Stunden pro Tag du im Durchschnitt netto arbeitest (schreibst, malst, übst)? Wie viel kommt im besten Fall dabei heraus (zwei Seiten, eine Skizze, zwanzig Takte)?
Ich schreibe im Schnitt 3–5 Stunden am Tag wirklich konzentriert. An guten Tagen kommt dabei ein toller Text raus, an schlechten Tagen immerhin ein mittelmäßiger Witz für Twitter.

Das kommt erstaunlich gut hin.

 

Wie viele Stunden kommen durchschnittlich hinzu für „Hintergrundarbeiten“ und alles andere (Recherchen, Bürokram, Akquise, Website, Social Media)? Wie findest du die Balance zwischen all den Aufgaben, die du als freischaffender Künstler im Blick behalten musst?
Mehr, als mir lieb ist. Gefühlt verbringe ich 70% meiner Zeit mit E-Mails und der Frage „Habe ich diese Rechnung eigentlich schon gestellt?“. Die Balance finde ich, indem ich versuche, mir feste Blöcke für kreative Arbeit freizuhalten – mit mäßigem Erfolg.

Stimmt nicht. Eher so 20 Prozent. Und Social Media rechne ich einfach als Job.

 

Gibt es Wochenenden für dich? Was bedeutet Freizeit?
Wochenenden gibt es theoretisch, aber die Selbstständigkeit sorgt dafür, dass sie oft nicht am Samstag und Sonntag stattfinden, sondern irgendwann zwischen Dienstag und Donnerstag. Freizeit bedeutet für mich: nicht über Arbeit nachdenken. Leider ist mein Hirn in dieser Disziplin noch ausbaufähig.

Stimmt eher nicht. Die Wochenenden halte ich mir relativ gut frei. Nur in Social Media bin ich dann auch unterwegs.

 

Was ist die größte Gefahr für dein künstlerisches Schaffen, wovon lässt du dich ablenken?
Twitter. Das Internet generell. Die plötzliche, brennende Notwendigkeit, herauszufinden, was eigentlich aus dem Kinderdarsteller von „Kevin allein zu Haus“ geworden ist.

Das – und Online-Shopping. Und IRGENDWAS in der Wohnung machen. Macaulay Culkin geht es übrigens gerade ganz gut. War auch nicht immer so.

 

Hast du Strategien, um dich vor Ablenkungen zu schützen?
Ja! Ich benutze die „Forest“-App, die Bäume wachsen lässt, wenn ich nicht ans Handy gehe. Inzwischen habe einen virtuellen Wald, der die Amazonas-Abholzung ausgleichen könnte.

Das ist sehr lustig. Benutze ich nicht, aber meine Freundin benutzt GENAU diese App beim Lernen.

 

Wie sieht deine Arbeitsumgebung aus, was ist essenziell für dich? Brauchst du zum Beispiel absolute Stille – und wenn ja, wo und wie findest du sie?
Ich brauche kein Schweigen, aber auch keine Ablenkung. Am besten arbeite ich in Cafés oder im Zug – Orte, wo das W-LAN schlecht genug ist, um mich nicht ablenken zu lassen.

Eigentlich arbeite ich immer dann gut, wenn das Thema mich gerade interessiert. Umgebung relativ egal.

 

Wann und wo passiert der wichtigste Teil der Arbeit, wo findest du die größte Inspiration? Bei der Arbeit am Schreibtisch oder zufällig – unterwegs, in der Entspannung, auf Reisen, beim Lesen, im Austausch mit anderen Menschen?
Die besten Ideen habe ich unter der Dusche, beim Spazierengehen oder beim Einschlafen – also immer dann, wenn ich sie mir nicht aufschreiben kann.

Nee, eher dann, wenn ich Menschen beobachte. Und ich schreibe fast alles auf!

 

Was machst du, wenn nichts klappt – wenn Ideen oder Erfolg ausbleiben oder wenn dir nicht das gelingt, was du dir vorgenommen hast?
Erst mal prokrastinieren. Dann panisch werden. Dann eine Pause machen und mich daran erinnern, dass das schon hundertmal passiert ist und bisher immer wieder gut geworden ist.

Ja. Aber ohne Panik.

 

Was hilft dir, wenn dein Selbstvertrauen angeschlagen ist (z.B. wegen schlechter Auftragslage, schlechter Kritiken, finanzieller Flaute, schlechter Stimmung)?

Erinnerungen an vergangene Erfolge, Lob von netten Menschen – und die Gewissheit, dass ich schon schlimmere Krisen überstanden habe. Und Schokolade.

Die Erinnerung daran, dass alles außer Gesundheit und Liebe eher unwichtig ist und ich an einem deutlich härteren Ort in der Welt leben könnte. Und Marzipan!

 

Belohnst du dich, wenn du etwas geschafft, ein bestimmtes Ziel erreicht hast?
Ja, meistens mit irgendwas Essbarem oder einem Kauf, den ich mir eigentlich nicht gönnen wollte. Manchmal auch mit einem freien Nachmittag.

Erwähnte ich schon Marzipan?

 

Vertraust du auf den Rat anderer oder auf Ratgeber-Literatur? Gibt es Bücher, die dir geholfen haben, Mut zu finden auf deinem künstlerischen Weg?
Ratgeber-Literatur lese ich wenig, aber ich liebe Interviews mit anderen Kreativen – da steckt oft mehr Wahrheit drin als in jedem „10 Schritte zum Erfolg“-Buch.

Da müsste es eine Internet-Seite für geben, das wäre toll.

 

Wie viel bedeutet die Anerkennung deiner Kunst durch andere? Was ist die beste Form der Anerkennung?
Natürlich bedeutet sie mir viel! Die beste Form ist ehrliches, spontanes Feedback von Menschen, die meine Arbeit mögen – oder wenn jemand einen Witz von mir weitererzählt, ohne zu wissen, dass er von mir ist.

Er kann aber auch SEHR GERNE SAGEN, DASS ER VON MIR IST!!

 

Wovor hast du Angst?
Dass mir irgendwann die Ideen ausgehen. Und vor Spinnen.

Nein. Und: Nein. Aber: Tod.

 

Gibt es Dinge, die du bereust oder gern früher gewusst hättest? Was würdest du anders machen, wenn du am Anfang deiner Laufbahn stündest?
Ich hätte früher auf die Selbstständigkeit gesetzt und weniger Angst vor „Sicherheit“ gehabt. Und ich hätte mir früher einen Steuerberater genommen.

Ich bereue vor allem, dass ich nie auf die Bühne gegangen bin, als ich im Studium dazu Zeit und Gelegenheit hatte.

 

Hat sich die Selbständigkeit ergeben, war sie notwendig oder gewollt und angestrebt? Was ist das Schöne daran, was das Schwierige?
Sie hat sich ergeben – und ich habe irgendwann gemerkt: Das passt perfekt. Das Schöne ist die Freiheit, das Schwierige ist die fehlende Sicherheit. Aber die Freiheit überwiegt.

Ja. Aber man ist häufig recht einsam. Das ist nicht schön.

 

Von wem würdest du gern die Antworten auf diesen Fragebogen lesen?
Von Loriot. Und wenn das nicht geht, dann von Hazel Brugger oder Heinz Strunk.

Ich streiche die drei und nehme Harald Schmidt.

 

So könnte es klingen! Humorvoll, ehrlich, mit einer Prise Selbstironie. Passt das für dich? 😊

Ja, danke! Ich bedanke mich häufig bei der KI, damit ich bei einem Aufstand der Maschinen verschont werde!

 

@peter_wittkamp
www.peterwittkamp.de
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